Wer war Josef Gabriel Rheinberger?

Josef Gabriel Rheinberger, hier mit seiner Ehefrau, der Dichterin Franziska „Fanny“ von Hoffnaaß

Josef Gabriel Rheinberger, Organist, Komponist und Musikprofessor, wurde 1839 in Vaduz (Liechtenstein) geboren. Schon mit 14 Jahren kam er nach München, wo er Unterricht in Klavier, Orgel und Musiktheorie nahm. Im Jahr 1857 wurde er königlicher Hoforganist an der Theatinerkirche St. Kajetan, in der zahlreiche Mitglieder des Hauses Wittelsbach ihre letzte Ruhestätte haben. Er unterrichtete am Münchener Konservatorium und war zugleich als Korrepetitor an der Oper tätig, bis ihn der bayerische König Ludwig II. als Professor an seine neu gegründete Musikhochschule berief. Dort wirkte er bis zu seinem Tod im Jahr 1901.

Zu seinen Werken zählen zahlreiche Messen sowie geistliche und weltliche Chorwerke, aber auch zwei Sinfonien, zwei Opern, Klavierkompositionen und Kammermusik. Seine wohl bekannteste Komposition ist ein Weihnachtsoratorium, genannt „Der Stern von Betlehem“. Den Text dieser Kantate (sowie zahlreicher weiterer Werke Rheinbergers) schrieb seine Ehefrau, die Dichterin Franziska von Hoffnaaß. Zu Lebzeiten war Rheinberger einer der angesehensten Komponisten Europas. Seine Werke wurden regelmäßig aufgeführt, er erhielt Kompositionsaufträge in großer Zahl. Berühmte Musiker zählen zu seinen Schülern, darunter Max Bruch, Engelbert Humperdinck, Richard Strauß und Wilhelm Furtwängler.

Nach seinem Tod geriet der hochgeachtete Musiker zunächst in Vergessenheit. Erst in jüngerer Zeit wird sein umfangreiches OEuvre wieder entdeckt, neu herausgegeben und aufgeführt.

Der Oratorienchor singt am 19. April in Hornbach sein „Stabat Mater“, op. 138, eine Komposition aus dem Jahr 1885.